AGENT IM SPIEL
Schaupiel, von David S. Craig
Koproduktion Max Reinhardt Seminar
und Theater der Jugend im Schlosstheater Schönbrunn, Wien
Premiere: 13.04.2012
Bühnenbild und Kostüme: Heike Mirbach
„Fantasie löst Hirnknoten“ (Heinz Wagner, Kurier )
Bühnenbildkonzeption
Ausgehend von der Analyse des emotionalen Zustandes unseres Hauptprotagonisten Dani …Er fühlt sich verloren in der großen Stadt…immer andere aber ähnliche Häuserfluchten… daraus resultierend sich flüchten in eine Traumwelt…entwickelten wir ein stark Architektonisch geprägtes, flexibles Raumgefüge mit einer fast surreal wirkenden Fluchtpunktperspektive.
Das Bühnenbild besteht aus zwei, sich um eine fixe Achse drehenden hellgrauen Lochfassadenwänden. Ein wesentliches Element dieser Wände ist die nach hinten aufschlagenden Fensterläden bzw. Fenster-Tür-Kombination die je nach Lichtstimmung und Spielsituation offen oder geschlossen sein können. Alle Verwandlungen sind offen.
Besonders Wichtig war es uns, ein Bühnenbild zu schaffen das aktiv von den Darstellern bespielt wird…sie kriechen durch die unteren Öffnungen, kommen durch unterschiedlichste Türen und Fester zum Teil über Leitern auf die Szene, greifen durch Öffnungen, werfen Dinge durch die Luken und so weiter…ein ständiges durchdringen der Fassade- kurz, ein fortwährendes durchdringen, begreifen der Stadt!
Je nach Stellung der beiden Wände im Winkel zueinander, können wir die unterschiedlichsten Raumsituationen erzählen, von urbaner Straßenfassade und Schulhof (Wände nach hinten geklappt = Außenraum), über Klassenzimmer und Krankenhauszimmer ( Wände nach vorne geklappt = Innenraum).
Ein weiteres Mittel den Inszenierungsgedanken visuell zu unterstützen ist die Projektion. Wir nutzen die Möglichkeit des Mediums eines für drei unterschiedliche Handlungsstränge Farbe/ Film/ Bild wobei die Projektionsfläche stets die beiden Wände, aber in unterschiedlichen Stellungen, sind.
Immer wieder taucht Dani ab in ein buntes Traumuniversum, seine Gegenwelt zur grauen Realität. Die Farbfilter tauchen dann die gesamte Szenerie in Popart Farben- angelehnt an Comicästhetik zum Beispiel eines Roy Lichtenstein.
Die Taxifahrten im Stück sind ein Verbindungselement zwischen der Stadt da draußen und unserer Szenerie, im Film fährt ein Taxi heran…die Tür des Taxis wird genau auf eine Tür in einer Wand projiziert, so dass es aussieht als ob der Schauspieler durch die Tür des Taxis in das Taxi einsteigt.
Im Verlauf des Stückes wird offensichtlich das Daniel nie gelernt hat zu lesen, dass wird deutlich in der Schulszene, diesen Konflikt überhöhen wir noch durch das Projizieren von unendlichen Texten über die Wände des Klassenzimmers.
Am Schluss der Geschichte, wenn Dani im Krankenhausbett liegt, wird er langsam in den Schnürboden hochgezogen.
TEAM CREDITS
Inszenierung: Angelika Zacek
Bühnenbild und Kostüme: Heike Mirbach